Petitionsausschuss vor Ort in der Friedländer Großen Wiese

Date of article: 18/05/2018

Daily News of: 18/05/2018

Country:  Germany - Mecklenburg-Vorpommern

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Article language: de

Im vorpommerschen Wilhelmsburg am Rande der Friedländer Großen Wiese haben sich gestern, am 17. Mai 2018, die Mitglieder des Petitionsausschusseses getroffen, um vor Ort mit den Petenten ins Gespräch zu kommen. Diese hatte sich zuvor mit über 1000 Zuschriften hilfesuchend an den Ausschuss gewandt und gefordert, dass in der Friedländer Großen Wiese und dem Moldenhauer Bruch keine Windeignungsgebiete ausgewiesen werden.

Der Sprecher der Bürgerinitiative „Freie Friedländer Wiese“ würdigte zunächst das Engagement des Ausschusses, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort anzuhören und sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen, auch wenn die Entscheidung letztendlich beim Planungsverband liege. Die Petenten betonten vor allem die Artenvielfalt in diesem ökologisch sensiblen Gebiet, das mit dem angrenzenden Galenbecker See eine Einheit bilde. 100.000 Vögel würden jährlich durch die Friedländer Wiese ziehen, davon allein 25.000 Kraniche, so ein Petent, der als Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung die dortigen Vogelkartierungen vornimmt. Auch würde der Bau von Windkraftanlagen einen in seinen Folgen unabsehbaren Eingriff in den Untergrund eines der größten Moorgebiete Deutschlands bedeuten, der den Zielen des vom Land aufgelegten Moorschutzprogramms zuwiderlaufe.

Der ebenfalls anwesende Vertreter des Regionalen Planungsverbandes Vorpommern verwies zunächst auf den bisherigen Planungsstand, der drei Windeignungsgebiete in diesem 11.000 Hektar großen Niedermoor vorsehe. Er führte jedoch auch aus, dass im Zuge der dritten Öffentlichkeitsbeteiligung, die derzeit ausgewertet werde, neue naturschutzfachliche Argumente vorgebracht worden seien. Nach Abschluss der Auswertungen werde der Planungsverband voraussichtlich am 25. September seine Entscheidung zu den Windeignungsgebieten treffen. 

Im Anschluss an die intensiv und fachlich fundiert geführte Diskussion fuhren die Ausschussmitglieder in die Friedländer Wiese, wo ihnen ein Vertreter der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald die ökologischen Besonderheiten des Gebietes zeigte. Auf einer Mehlprimelwiese wurde sodann mit einem Spatenstich ein Torfquerschnitt entnommen, der die Auswirkungen der Melioration auf die Torfstruktur zeigte. 

„Es ist immer besser, sich vor Ort ein Bild zu machen, als am grünen Tisch nach Aktenlage eine Entscheidung zu treffen", so der Vorsitzende des Petitionsausschusses, Manfred Dachner, der den Petenten zudem für ihren Einsatz und ihr Engagement dankte.

 

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