Der Beginn des neuen Jahres mit Lärm und Feuerwerken freut nicht jeden

Date of article: 22/12/2014

Daily News of: 05/01/2015

Country:  Austria

Author: Austrian Ombudsman Board

Article language: de

sylvesterknallereiAnfang Jänner langen Jahr für Jahr ähnliche Beschwerden in der Volksanwaltschaft ein. So wandte sich Anfang 2014 eine Mutter mit einer Beschwerde über Ihre Festnahme in der ersten Stunde des Jahres an die Volksanwaltschaft. Sie feierte mit ihrem kleinen Sohn am Linzer Hauptplatz Silvester. Die Polizei schritt nach dem Pyrotechnikgesetz ein, da das Kind Feuerwerkskörper in der Hand hielt. Diese seien ihm von Jugendlichen, um nicht selbst von der Polizei damit erwischt zu werden, in die Hand gedrückt worden, so die Erklärung der Mutter.

Ein Wort ergab das andere und um 00:30 wurde die Frau festgenommen. Auf Grund des enormen Lärms der Silvesterfeierlichkeiten am Linzer Hauptplatz war eine Verständigung zwar schwer möglich. Der Grund der Festnahme wurde der Betroffenen aber nicht wie gesetzlich vorgesehen mitgeteilt. „Trotz des Lärms hätte die Festnahme ordnungsgemäß durchgeführt werden müssen. Das bedeutet, dass die Festgenommene über die gegen sie erhobenen Anschuldigungen und Rechte zu unterrichten gewesen wäre“, wie Volksanwalt Dr. Peter Fichtenbauer festhält.

Die Mehrzahl der Beschwerden anlässlich des Jahreswechsels betrifft den enormen Lärm durch Knall- und Feuerwerkskörper. Der Volksanwaltschaft weist diesbezüglich auf das gesetzliche Verbot von bestimmten besonders lauten Knallkörpern der Kategorie F 2 hin. Diese dürfen zwar nicht mehr verkauft werden, vorhandene Restbestände aber – und das ist der Wehrmutstropfen, so der Volksanwalt – noch bis Mitte 2017 verwendet werden.

Auch das bevorstehende neue Jahr und wohl noch die nächsten beiden werden mit diesen besonders lauten Knallkörpern begrüßt werden. Im Jahr 2017 sollte dann aber Schluss sein, hofft der Volksanwalt und appelliert an die Vernunft aller Feiernden, schon jetzt auf all jene Rücksicht zu nehmen, die es – Jahreswechsel hin oder her – ein wenig ruhiger vorziehen.

 

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