FRA verabschiedet ihren Direktor Morten Kjaerum

Date of article: 31/03/2015

Daily News of: 31/03/2015

Country:  EUROPE

Author: European Union Agency for Fundamental Rights

Article language: de

Nach sieben Jahren an der Spitze der FRA verlässt der erste Direktor der FRA, Morten Kjaerum, die Agentur, um die Funktion des Direktors des Raoul Wallenberg Instituts für Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht (Institute for Human Rights and Humanitarian Law) in Schweden zu übernehmen.

Morten Kjaerum hat der FRA maßgeblich dabei geholfen, zu einer der Säulen der Grundrechtearchitektur in Europa zu werden“, erklärt die Verwaltungsratsvorsitzende der FRA, Frauke Lisa Seidensticker. „Im Namen der Agentur möchte ich Morten von ganzem Herzen danken. Wir sind ihm für sein Engagement und seine Leidenschaft für die Agentur und für seine Arbeit außerordentlich dankbar und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.“

Im Laufe der Jahre hat Morten Kjaerum der FRA durch seine Leitung dazu verholfen, sich zu einer ausgereiften und allseits geachteten Fachagentur für Grundrechte mit rund 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu entwickeln. Die Agentur fungiert als Brücke zwischen der EU, nationalen Menschenrechtsinstitutionen und der Zivilgesellschaft und hat die Aufgabe, die Förderung und den Schutz der Grundrechte für die 500 Millionen Menschen, die heute in der EU leben, zu verbessern.

Zu den wichtigsten Errungenschaften seiner Amtszeit gehören:

  • die Etablierung einer unabhängigen Einrichtung, die als nützlich angesehen wird und auf die Bedürfnisse ihrer Interessensgruppen eingeht. EU-Einrichtungen konsultieren die FRA regelmäßig zu Fragen, die von Nichtdiskriminierung über die Integration der Roma bis hin zu Migration und interner Sicherheit reichen;
  • die Schaffung eines einzigartigen Fundus an vergleichbaren Daten und Nachweisen, die in über 100 Berichten für EU-Einrichtungen und Mitgliedstaaten zusammengefasst sind und sich mit Grundrechtsproblemen befassen, ergänzt durch FRAs solide, faktengestützte Grundrechtsberatung.. Ein Beispiel hierfür ist die FRA-Erhebung zur Gewalt gegen Frauen, die in den europäischen und nationalen Medien und bei politischen Entscheidungsträgern und –trägerinnen große Aufmerksamkeit erregt hat und nach wie vor dazu beiträgt, dass das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt von vielen Staaten ratifiziert wird;
  • eine stärkere Sensibilisierung für Hassdelikte in der EU. Die FRA-Erhebungen zu ethnischen Minderheiten, Antisemitismus und Homo-/Transphobie haben die EU-Mitgliedstaaten wachgerüttelt und sie dazu aufgerufen, sich mit dem Problem der Nichtmeldung von Hassdelikten zu befassen. Die FRA hat das Problem weiterverfolgt, indem sie beispielsweise die Mitgliedstaaten über ihre speziell eingerichtete Arbeitsgruppe für Hassdelikte unterstützt;
  • eine reibungslose Zusammenarbeit und eine produktive Arbeitsbeziehung mit allen wichtigen Interessensgruppen, einschließlich der Zivilgesellschaft und des Europarates, wie sie z. B. in den gefragten Reihen von Handbüchern zur Rechtsprechung in Menschenrechtsfragen zum Ausdruck kommen, die die FRA zusammen mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erstellt.

Die Ergebnisse der ersten externen Bewertung der FRA im Jahr 2013 haben gezeigt, welch weiten Weg die Agentur zurückgelegt hat. Bei der Bewertung, für die über 300 Interessensgruppen aus der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, zivilgesellschaftlichen Organisationen und andere befragt wurden, wurde festgestellt, dass die FRA ein einzigartiger und geschätzter Lieferant für vergleichende EU-weite Studien zu den Grundrechten ist.

Bis zur Ernennung eines neuen FRA-Direktors fungiert Constantinos Manolopoulos, Abteilungsleiter der Verwaltung, ab 1. April 2015 als Interimsdirektor.

Die Stellenausschreibung wurde im Amtsblatt der Europäischen Union im Oktober 2014 veröffentlicht.

 

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