Der Petitionsausschuss berät Petition zu Lernbedingungen in der Grundschul

Date of article: 24/01/2020

Daily News of: 28/01/2020

Country:  Germany - Mecklenburg-Vorpommern

Author: Regional Committee on Petitions of Mecklenburg-Vorpommern

Article language: de

Das Thema Schule ist zurzeit in aller Munde. Es fehlt an Lehrern, Stunden fallen aus, es werden vermehrt Seiteneinsteiger eingestellt, hinzu kommt die angestrebte inklusive Beschulung. Die Diskussionen hierzu spiegeln sich auch in den Eingaben an den Petitionsausschuss wider. Gestern hat der Petitionsausschuss die Eingabe einer Mutter beraten, die im Namen vieler Eltern vor allem kritisiert, dass in den ersten Klassen der Grundschule ihrer Kinder 29 bis 31 Schüler lernen.

Die Petentin fordert daher die Einführung eines Klassenteilers und darüber hinaus die Beschäftigung ausgebildeter Lehrkräfte, den Erhalt der Förderschulen und zusätzliches Personal für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Da es hierzu noch Klärungsbedarf gab, hat der Petitionsausschuss eine Beratung mit Vertretern des Bildungsministeriums durchgeführt.

Das Bildungsministerium beantwortete ausführlich die Fragen des Ausschusses. Im Wesentlichen wurde dargestellt, dass der Klassenteiler, den es im Übrigen bis 2008 in Mecklenburg-Vorpommern gab, abgeschafft worden sei, um den Schulen eine größtmögliche Flexibilität bei der Klassengestaltung zu ermöglichen. Die Schule entscheide eigenverantwortlich – auf der Grundlage einer frühzeitigen Ausstattung mit Lehrerwochenstunden – über die Bildung von Lerngruppen. Die Entscheidung richte sich nach pädagogischen Erfordernissen, die von Schule zu Schule und von Klassenstufe zu Klassenstufe sehr unterschiedlich sein können. Eine Nachsteuerung aufgrund von veränderten Schülerzahlen sei auf diese Weise ebenfalls einfacher.

Des Weiteren stellte das Bildungsministerium die zahlreichen Maßnahmen dar, die bereits umgesetzt werden oder vorgesehen sind, um die derzeitigen Probleme an den Schulen zu lösen. So sei mit dem am 13.11.2019 verabschiedeten Schulgesetz die Einführung der inklusiven Beschulung entschleunigt worden. Die Landesregierung sei damit von ihrem eigentlichen Zeitplan abgewichen. Zudem werde es weitere Stundenzuweisungen geben, die der Schule mehr Möglichkeiten für die Lerngruppenbildung auch im Hinblick auf die Inklusion geben. Des Weiteren werde daran gearbeitet, mehr ausgebildete Lehrkräfte für den Schuldienst zu gewinnen. So seien neue Studiengänge eingerichtet und die Zahl der Studienplätze erhöht worden. Um die Abbrecherquote zu verringern, gebe es Veränderungen beim Studium, das bspw. praxisbezogener werden solle. Das Einstellungsverfahren solle ebenfalls geändert werden. Darüber hinaus werde gezielt mit verschiedenen Kampagnen für den Lehrerberuf geworben.

Die Abgeordneten begrüßten die Maßnahmen der Landesregierung, stellten aber auch fest, dass es noch viel zu tun gibt. Daher beschloss der Petitionsausschuss im Ergebnis der Beratung, die Petition der Landesregierung und den Fraktionen des Landtages zu überweisen, um sie auf das Anliegen der Petentin besonders aufmerksam zu machen.

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