Volksanwaltschaft fordert einheitliches Vorgehen bei seltenen Krankheiten

Date of article: 23/10/2021

Daily News of: 27/10/2021

Country:  Austria

Author: Austrian Ombudsman Board

Article language: de

Die Volksanwaltschaft fordert die Krankenkassen zu einer einheitlichen Regelung für Menschen mit seltenen Krankheiten auf. Patientinnen und Patienten mit seltenen Stoffwechselerkrankungen müssen Woche für Woche ins Spital, obwohl die Behandlung auch zuhause stattfinden könnte. "Ob das ermöglicht wird, ist aber davon abhängig, bei welcher Krankenkasse die Betroffenen versichert sind – oder sogar vom Bundesland, obwohl sie in der mittlerweile fusionierten ÖGK versichert sind", kritisiert Volksanwalt Bernhard Achitz.

Einen aktuellen Fall zeigte Achitz in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ auf: Fritz K. ist 19 Jahre alt und hat Morbus Hunter (MPS). Er erhält seit seinem fünften Lebensjahr eine Enzymersatztherapie. Die Therapie ist lebensnotwendig und wird einmal wöchentlich in Form einer mehrstündigen Infusion im Krankenhaus Mödling durchgeführt. „Der Zeitaufwand für die Familie, die in Wien lebt, ist enorm“, sagt Achitz.

Freie Wahl für Patientinnen und Patienten, egal in welchem Bundesland sie ÖGK-versichert sind!

Dabei könnte die Therapie auch zuhause durchgeführt werden, was auch die behandelnden Ärzte empfehlen. Fritz‘ Mutter bemüht sich schon lange um die Bewilligung einer Heimtherapie – aber die damals zuständige WGKK lehnte entsprechende Anträge wiederholt ab. Andere Krankenkassen hatten hingegen mit den Ländern vereinbart, dass eine solche Behandlung auch zuhause möglich ist. Frau K. beantragte daher bei der neuen ÖGK erneut eine Heimtherapie für Fritz – die Ablehnung folgte Anfang August. (...)

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