Lärm und Gefährdungen durch Autotuning-Szene und Hochzeitscorsos in einem Wiener Erholungsgebiet

Date of article: 13/07/2022

Daily News of: 13/07/2022

Country:  Austria

Author: Austrian Ombudsman Board

Article language: de

Diesmal präsentierte „Bürgeranwalt“ einen Fall von Bewohnerinnen und Bewohnern des Erholungsgebiets Laaer Berg im 10. Wiener Bezirk. Sie beschwerten sich zum einen über die Lärm- und Sicherheitsgefährdung durch eine Roadrunner- und Tuningszene, die vor ihren Haustüren an den Wochenenden Beschleunigungsrennen durchführe, explosionsartige Knallgeräusche durch Zündunterbrecher verursache, Reifenquietschen etc. Zum anderen seien auch stundenlange Hochzeitscorsos, die vor allem durch dauerhaftes Hupen und Blockieren von Straßen auffallen würden, ein Problem. Das rücksichtslose Verhalten der Verkehrsrowdies, die teils erst ganz knapp vor Fußgängerinnen und Fußgängern – sogar Kindern – abbremsen bzw. anhalten, sei gefährlich. Auf ihr Verhalten angesprochen reagierten die Autofahrer äußerst aggressiv.

Die Polizei lasse die Bewohnerinnen und Bewohner im Stich, Anrufe empfinde die Polizei offenbar eher als Belästigungen. Die Tuning- und Roadrunnerszene sei sehr gut organisiert und löse sich – sobald sich die Polizei nähere – rasch auf. Teilweise seien Bodenschwellen errichtet worden, die jedoch kaum Abhilfe schaffen würden. Außer baulichen Maßnahmen wären auch Streetworker gefragt. Polizeistreifen vor Ort würden die Lage nur beobachten ohne einzuschreiten. Laut einer Sprecherin der Landespolizeidirektion (LPD) Wien sei die Problematik bekannt, die Polizei nehme die Beschwerden ernst und setze seit einiger Zeit gezielte Maßnahmen. So würde die örtliche Polizeiinspektion in dem Bereich täglich Verkehrsanhaltungen tätigen, mehrmals monatlich fänden auch Planquadrate statt, teils auch in Zusammenarbeit mit anderen Bezirken.

Der Favoritner Bezirksvorsteher, der ebenfalls in der Gegend wohnt, klärte auf, dass Bodenschwellen errichtet worden seien, um das „Driften“ der Autos zu verhindern. Ein Fahrzeug sei zuvor sogar in einem Garten „gelandet“. Favoriten verfüge außerdem über zu wenig Polizei: Auf 100.000 Einwohner kämen in Österreich im Schnitt 333 Polizeibedienstete, sein Bezirk habe jedoch wesentlich mehr Einwohner und nicht einmal 333 Polizeibedienstete.

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