Bürgerbeauftragter Dieter Burgard erhält ab Mai 2018 eine neue ehrenamtliche Aufgabe

Date of article: 03/01/2018

Daily News of: 11/01/2018

Country:  Germany - Rhineland-Palatinate

Author: Regional Ombudsman of Rhineland-Palatinate

Article language: de

„Wir können nicht tatenlos hinnehmen, dass in Deutschland die Zahl der antisemitischen Delikte ansteigt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Am 19.12. 2017 berief Ministerpräsidentin Dreyer mit Dieter Burgard einen Beauftragten gegen Antisemitismus. Bundesweit hat Rheinland-Pfalz hier wieder eine Vorreiterrolle.

Diese Aufgabe wird direkt bei der Ministerpräsidentin angesiedelt.

Dieter Burgard ist ab Mai 2018 Ansprechpartner für Rheinland-Pfälzer jüdischen Glaubens und koordiniert bereits vorhandene Projekte zur Bekämpfung von Antisemitismus. Er wird unmittelbar nach seinem Ausscheiden als Bürgerbeauftragter ehrenamtlich Beauftragter gegen Antisemitismus, der u.a. Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung und -prävention ressortübergreifend koordinieren soll. Neben dem Antisemitismus von rechts, kommt zunehmend Antisemitismus unter Muslimen, aktuell besonders unter dem Aspekt von Flucht und Migration, auf.

Dieter Burgard setzt sich schon seit fast 30 Jahren mit Engagement und Sachverstand ehrenamtlich für Erinnerungsarbeit und den Erhalt jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz ein. Seit 2001 ist er Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit, wo christlich-jüdische Kreise und ca. 50 Organisationen, Vereine und AG’s sich mit der jüdischen Geschichte und der Gegenwart befassen. Burgard ist Mitglied eines wissenschaftlichem Beirates und unterhält seit vielen Jahren intensive Kontakte zum Landesverband der jüdischen Gemeinden.

Seine 8-jährige Erfahrung als Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz und Polizeibeauftragter kann er in dieses Amt gut miteinbringen, so die Vernetzung aller staatlichen Stellen, wie auch der Polizei, des Verfassungsschutzes und kommunaler Ebenen.

Besondere Problemlagen von einzelnen Bürgern jüdischen Glaubens und deren Gemeinden, wenn es zum Beispiel um Probleme in den Kommunen geht, will er persönlich mithelfen zu lösen. Burgard versteht sich als ein Bindeglied zwischen Landesregierung und in Rheinland-Pfalz lebender Juden sowie jüdischen Gemeinden.

Dieter Burgard freut sich auf diese neue Aufgabe: „Ich will eine unbürokratische Anlaufstelle für alle Menschen sein, die von Antisemitismus betroffen sind und Verbindungsperson zu den verantwortlichen öffentlichen Stellen. Mir ist wichtig, ein gesellschaftliches

 Klima der Akzeptanz, Anerkennung und des Erinnerns in Rheinland-Pfalz wachzuhalten. Als konkrete erste Vorhaben gilt es, die Koordination von Projekten und Veranstaltungen, die durch Begegnung und Information Vorurteile und Ressentiments gegenüber dem  Judentum abbauen, zu stärken. Wichtig sind hierfür auch Angebote für Schulen und Integrationskurse“, so Burgard.

Abschließend stellt er fest: „Ich will dazu beitragen, dass sich Antisemitismus in Rheinland-Pfalz gar nicht erst entwickelt und klare Kante zeigen. Man kann die Politik in Israel kritisieren, aber dass - wie zuletzt in Berlin - israelische Flaggen verbrannt oder
Davidsterne geschändet werden, kann nicht geduldet werden. In engem Kontakt mit christlichen, jüdischen und der muslimischen Gemeinden will ich für Glaubensfreiheit werben. Dass man aufgrund seiner religiösen Einstellung nicht diskriminiert werden darf, ist für alle Religionen wichtig - alle drei haben Gemeinsamkeiten, die man auch mit der muslimischen Gemeinde herausarbeiten soll".

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